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Barefoot Luxury – Hideaways mit Kids

Barefoot Luxury ist ein Tourismus-Konzept, das sich zunächst an Paare richtet. Doch wenn diese Paare eines Tage Nachwuchs bekommen möchten sie dennoch nicht im Familienurlaub auf den gewohnten Komfort und den Luxus der kinderlosen Zeit verzichten. In Portugal gibt es ein Hotel, das diesen Bedürfnissen der Eltern Rechnung trägt.

Ich gebe zu, ich war schon immer mehr Flashpacker als Backpacker. Ich liebe es, individuell zu reisen, habe aber schon immer ein schönes Hotelzimmer einem Hostelschlafsaal vorgezogen und gehe lieber ins SPA als in die Gemeinschaftsdusche.

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Keine Ahnung ob mein Karma davon Schaden genommen hat die Wellness-Session im Malediven-Resort zu buchen anstatt meine Yogamatte vor einer Hütte in Kerala auszurollen. Bisher habe ich mich danach aber immer mindestens so relaxt gefühlt wie nach zwei Stunden Sonnengruß, Kranich oder aufschauendem Hund am Strand.

Barefoot Luxury mit Kids

Besonders liebe ich die sogenannten Barefoot-Luxury-Konzepte. Keine sedierte Stille im barocken, blattgoldenen Raritäten-Kabinett mit gesetztem 5-Gang-Dinner, dafür entspannte Hideaways, viel Privatsphäre, stillvoll designte Räume und puristisch gestaltete Anlagen, flauschige Bademäntel, Zimmerservice und legere, entspannte Seafood-BBQs bei Fackellicht am Strand.

Martinhal Family Resort

Früher haben wir uns diesen Luxus von Zeit zu Zeit gegönnt. Früher, weil wir mittlerweile nicht mehr zu zweit, sondern zu viert – mit den Kids – unterwegs sind. Viele Hotels der Barefoot-Luxury-Kategorie sind da ganz deutlich: „Adults only“, d.h. erst ab 18 Jahren buchbar. Andere lassen vier Personen nur in der mehrräumigen Präsidenten-Suite für 1.000 € pro Nacht zu und beschränken so ganz einfach per Angebot die Nachfrage.

Relaxtes Familiendinner im Luxushotel

Und wer einmal die Blicke der Tischnachbarn genossen hat, die beim Abendessen dem friedlichen Meeresplätschern und nicht den lautstarken Kommentaren des Nachwuchs zuhören wollten: „Mama, Mama, da ist ein Krebs! Ich glaube der hat gerade gepupst!“, weiß, warum wir manchmal freiwillig verzichten.

Hotel Martinhal - Dusk

Dann gibt es da noch die sogenannten Kinderhotels. Für Menschen wie mich, die eigentlich alle Kids außer den eigenen ausgesprochen nervig finden – was nicht heißt, dass die eigenen nicht auch hervorragend nerven können, vor allem wenn sie sich langweilen – ein kompletter Albtraum. Ja, ich möchte Spaß für die Kinder, Spielkameraden und Freizeitangebote. Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich am Abend mit einer überlebensgroßen, menschlichen Maus im Plüschkostüm tanzen will oder darauf stehe, beim Abendessen von irgendwelchen Gören mit Legosteinen beworfen zu werden.

Terence Conran für Designverliebte

Umso begeisterter war ich, als ich vom Martinhal Beach Resort & Hotel hörte: 5-Sterne Luxus für Familien, weitläufige Anlagen entlang des hauseigenen Traumstrandes, gelegen im unberührten Naturschutzgebiet an der Westalgarve, großzügige Hotelzimmer designt von Sir Terence Conran und dazu Temperaturen, die auch mitten im europäischen Herbst noch locker mit dem deutschen Durchschnitts-Sommer mithalten können – das klang fast zu gut im wahr zu sein, das wollte ich sehen.

Hotel Martinhal - Reception day

Und so kamen wir an einem der letzten Oktobertage in Martinhal an. Der Flug war spät gelandet, die Kids nach Mitternacht inzwischen eingeschlafen. Der Golfkart-Shuttle brachte uns zu unserem Zimmer – wobei „Zimmer“ nicht der passende Ausdruck ist. Nachdem wir die müden Kids ins nächste Bett  verfrachtet hatten, erkundeten wir den Rest der Räume und waren baff erstaunt.

Platz mit Stil für Familien

Das Erdgeschoss unserer Bleibe für die nächsten Tage umfasste zwei großzügige Schlafzimmer mit eigenem Gartenbereich, ein En-Suite-Bad für die Eltern und ein riesiges Kinderbad für die Kurzen. Eine Treppe führte in den ersten Stock und damit in den Wohnbereich. Auf uns warteten ein stilvolles Wohnzimmer mit großen Panoramascheiben, eine vollausgestattete offene Küche und eine traumhafte Terrasse mit Blick über die Bucht und einer einladenden Lounge-Couch-Ecke.  Das Innendesign war genau mein Stil, coole Designmöbel mit Retro-Charme, angenehme Beleuchtung von diversen Side- und Stehlampen und vor allem viel Platz und Atmosphäre. Relaxt fielen wir in unsere Betten.

Village Houses Ocean House 2

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück an unserem Esstisch mit Blick über das Meer und die Bucht, frisch gebackenen Croissants und Brötchen, Yoghurt und Kaffee aus dem Resort-Grocery-Store (wir verzichteten freiwillig auf das verlockende Frühstücks-Buffet, weil es so einfach viel unkomplizierter war), erkunden wir dann die Anlage.

Kids Club Raposinhos

Man merkt schnell, dass die Inhaber des Martinhal Resorts, Roman und Chitra Stern, selbst Eltern sind und die Bedürfnisse erholungssuchender Familien genau verstehen. Ob Restaurants oder Bars mit angegliedertem Spielbereich und Kinderbetreuung, die es den Eltern ermöglichen in Ruhe und Entspannung noch einen Espresso oder ein Glas Wein zu trinken und ein entspanntes Gespräch zu genießen, großzügigen Familien-Villen mit Wohnbereich, mehreren Schlafzimmern und sogar eigener Waschmaschine (sehr nützlich, wenn man mit kleinen Kindern ohne diverse Schrankkoffer voll Wechselwäsche reisen will), Babysitterservice, Kinder- und Teens-Club, zahllosen Freizeitaktivitäten, dem makellosen Strand,  der entspannten Pool-Landschaft oder dem mit Wasserspielzeugen ausgestattetem Indoor-Pool für windigere Tag, vor allem aber mit viel Raum und Platz für alle Gäste – jeder Wunsch wurde erfüllt.

Ganz relaxt im Luxusurlaub

Das Beste aber sind die Weitläufigkeit und Großzügigkeit der Anlagen. Die Kids sind beschäftigt und begeistert, finden schnell jede Menge Freunde und haben ihren Spaß. Und ich genieße meine gegrillten Langostinos bei einem Glas Weißwein und einem relaxten Abendessen – ohne Kindergeschrei und umherfliegende Legosteine. Und stelle wieder einmal fest: Ich mag Flashpacking – besonders mit Kids.

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Offenlegung: Die Recherche wurde vom Martinhal Beach Resort & Hotel unterstützt. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt der Berichterstattung. Dieser Blog unterliegt den Regeln des Reiseblogger-Kodex. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit findet ihr hier.



There are 6 comments

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  1. Planet Hibbel

    OMG!!! Da zieh ich sofort ein. Ja, ich gebe zu ich bin mittlerweile auch zum Flashpacker mutiert und auf kakerlakenverseuchte Butzen, dazu noch mit Kindern habe ich auch keinen Bock mehr. Wenn schon schlaflose Nächte, dann bitte mit Niveau ;). Haha…..über den pupsenden Krebs und die tanzende Maus habe ich sehr gelacht. You made my day.

  2. fernwehmitkids

    Noch dazu reisen wir mit der Prinzessin auf der Erbse. Die würde in Eigenregie zurück zum Flughafen fahren und nach Hause fliegen wenn sie in der Nähe ihres Bettes irgendwas mit 6 Beinen entdeckt ;)

  3. Ines

    Cooler Artikel, der den Nagel auf den Kopf trifft. Martinhal ist auch für Paare, die sich nicht an Kindern stören geeignet. Wir waren auch im Oktober da und restlos begeistert.

    • fernwehmitkids

      Hallo Ines,
      schön, dass Euch Martinhal auch so gut gefallen hat. Ich finde das Resort definitiv auch für Reisende ohne Kinder geeignet. Es liegt einfach traumhaft und dieser Teil der Algarve hat seinen ganz eigenen, ursprünglichen Charme. Aber klar, man muss sich darüber bewusst sein, dass hier überwiegend Familien urlauben. Wer mit ein paar Kids am Pool kein Problem hat ist hier definitv auch als Reisender ohne Kinder richtig und wird die einmalige Ausstattung der Anlage und ihre Lage genießen können.
      LG, Claudia

  4. family4travel

    Wow, das klingt wirklich traumhaft! Immer wenn ich von solchen großartigen Hotels und Resorts lese, denke ich mir: Es könnte sich doch lohnen, sich einfach mal auf EINEN Urlaub pro Jahr zu beschränken und für den dann auch mal tiefer in die Tasche zu greifen. Aber dann lockt mich doch immer wieder die weite Welt mit all ihren Möglichkeiten, und das Budget muss übers Jahr verteilt für vier oder fünf Wochen plus Wochenend-Trips herhalten… Danke, dass ich wenigstens virtuell mit durfte in den Luxus! :)

    Viele Grüße,
    Lena


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