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Der Natur auf der Spur – in Südtirol

Wir biegen um eine letzte Kurve und da liegen sie vor uns. Wie überdimensionierte Termitenhügel ragen die Erdpyramiden aus dem dichten Grün der Bäume hervor. Was gestern im Bozener Naturmuseum noch Theorie war, wächst hier am Ritten als lebendige gewordene Geologie-Stunde aus dem Bergwald hervor.

Lebendig auch deswegen, weil die Pyramiden einem ständigen Wandel unterworfen sind. So erklärt es Elisabeth, die Wanderführerin, gerade den Kids, die aufgeregt vorausgerannt sind und nun gebannt ihren Ausführungen lauschen.

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Fällt der Deckstein der auf der Spitze jeder Pyramide thront erst einmal ab, dann ist das Material, im trockenen Zustand steinhart, nass dagegen ein lehmiger Brei, schutzlos dem Regen ausgesetzt und die Säule wird bei jedem Wolkenbruch kleiner. Doch während die eine Säule auf diese Weise verschwindet, entsteht weiter oben am Hang aus dem späteiszeitlichen Moränenlehm schon eine neue. Und so kommt es, dass hier im Erdpyramidental bei Oberbozen eine ganz Armada dieser rötlich-braunen Türme bis zu dreißig Meter in den Himmel aufragt und langsam den Hang heraufwandert.

 Der Weg ist das Ziel

Knapp eine Stunde sind wir mit einer bunt gemischten Schar Kinder zwischen drei und neun Jahren schon unterwegs. Immer voran die Südtiroler Naturpädagogin Elisabeth Kienzl. „Ich kann nicht mehr“, ist wohl ein Satz, den alle Eltern kennen, die sich schon einmal mit dem Nachwuchs am Wandern versucht haben. Meist fällt er nach den ersten zehn Minuten. Heute ist davon nichts zu hören. Dafür sorgt Elisabeth.



Alle paar Meter hält sie an, um den Kindern eine spannende Geschichte zu erzählen und Fragen zu stellen. Warum haben Bäume Ringe? Wie schmecken die Blüten am Wegesrand? Und können Ameisen eigentlich tanzen? So angeregt wird für die Kinder der Weg selbst zum Ziel und die Frage: „Wann sind wir endlich da“, tritt in den Hintergrund.

Lebensraum Südtirol im Naturmuseum Bozen

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Die Basis zu diesem Naturlehrstück hatten wir uns am vorangegangenen Tag in Bozen verschafft. Eine kurze Gondelfahrt mit der Rittner Seilbahn, bei der sich spektakuläre Ausblicke auf den Schlern und den Rosengarten bieten, über saftig grüne Almwiesen und steil abfallende, eng mit Weinstöcken bewachsene Hänge, führt vom Ritten aus direkt ins Zentrum Bozens.

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Hier liegt das Naturmuseum, dessen ständige Ausstellung es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Entstehung und das Erscheinungsbild der Südtiroler Landschaft anschaulich zu vermitteln. Ob ein Blick ins Innere des Gesteins, ein lebendiger Ameisenstaat oder diverse Exponate zur Tierwelt Südtirols, für Kinder gibt es hier viel zu erleben.



Für das größte Erstaunen sorgt beim Nachwuchs sicher das neuntausend Liter fassende Korallenriffaquarium. Wo sich heute die Dolomiten erheben, plätscherte im Trias (vor ca. 230-220 Millionen Jahren) ein seichtes tropisches Meer mit Riffen aus Algen, Schwämmen und Korallen. Ganz spielerisch lernt der Nachwuchs so viel Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte der Erde. Beim anschließenden Bastelspaß mit den Museumspädagogen werden sogar noch ein paar kleine Andenken produziert.

Familienhotels Südtirol und das Parkhotel Holzner

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Nach so viel Wissen stand den Kids anschließend der Sinn nach Bewegung. Also auf zurück nach Oberbozen. Dort liegt direkt neben der Bergstation der Seilbahn das Parkhotel Holzner, eines der 25 Südtiroler Familienhotels. Und während die Eltern erst mal in Ruhe bei Wellness und im Spa ausspannen konnten, war der Nachwuchs sofort im Pool verschwunden.



Bei angenehm warm temperiertem Wasser konnten auch ein paar Wolken den Badespaß nicht trüben. Und das dank hauseigenem Bio-Heizwerk übrigens auch noch mit bestem Gewissen.

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Wer diesen Blog öfters ließt weiß, dass wir nicht gerade die größten Fans der klassischen Kinderhotels sind. Nichts ist mir mehr ein Graus als Bällebad und lärmende Animation. Damit haben die Südtiroler Familienhotels aber nicht das Geringste zu tun.



Natur erleben, fühlen, wahrnehmen, die Berge, Almen und Wiesen als Abenteuerspielplatz verstehen, das ist es, was die Betriebe der Familienhotels vermitteln möchten. Inmitten der atemberaubenden Landschaften der Dolomiten sollen kleine Städter einen spannenden Erlebnisurlaub verbringen und mit allen Sinnen erfahren. Natürlich bleibt dabei auch die Erholung der Eltern nicht auf der Strecke. Das fängt schon beim Bepacken des Kofferraums an. Kinderwagen, Kraxe & Co. können getrost zu Hause bleiben. All das hält das Parkhotel Holzner vor Ort für die Gäste bereit. Und weil Urlaub Freiraum für alle bedeutet, sorgt ein sorgfältig geplantes Erlebnisprogramm dafür, dass die Kids auch mal mit den Pädagogen des Hauses losziehen und die Eltern wertvolle Zeit zum Relaxen gewinnen.

Mit allen Sinnen genießen

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Während wir uns so in aller Ruhe den verspannten Rücken bei einer wohltuenden Masssage durchwalken ließen, knetete der Nachwuchs mit gleicher Intensität unter Anleitung der Küchenchefs seinen Strudelteig. Auch das gehört zum Programm der Naturdetektive. Natur mit allen Sinnen erleben bedeutet auch, zu erfahren, wie sie schmeckt. Gemeinsam mit Südtirols Sterneköchin Anna Maschner haben die Südtiroler Familienhotels daher schmackhafte Kochideen entwickelt, die die kleinen Nachwuchsköche gemeinsam in der Hotelküche ausprobieren dürfen. Und so wurden wir nach einem entspannten Relaxnachmittag im Anschluss auch noch von den köstlichen Strudelkreationen der stolzen Hobbybäcker überrascht.



Der Abend dann stand ebenfalls ganz im Sinne des Genusses. Nachdem die Kinderschar äußerst zufrieden über die urlaubliche Bettzeitverlängerung im Spielzimmer und in der weitläufigen Parkanlage verschwunden war, blieb für die Eltern viel Zeit die Kreationen von Chefkoch Markus Schenk zu verkosten.

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Ob im traditionellen Hauptrestaurant oder im stylishen „1908“, überall legt man Parkhotel Holzner viel Wert auf regionale und saisonale Produkte, zubereitet auf höchstem Niveau.

Naturdetektive als Wiederholungstäter

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Bei so viel Entspannung für die Eltern und Spaß für die Kids am Vortag ist es also kein Wunder, dass wir jetzt alle völlig relaxt hier im Erdpyramidental stehen. Strahlende Sonne hatte uns am Morgen begrüßt und die erste Poolrunde fand direkt nach dem Frühstück statt. Danach wurden gut gelaunt die Wanderschuhe geschnürt.



Nun geht die Wildkräuterexpedition mit Elisabeth in bester Stimmung weiter. Von den Erdpyramiden schlängelt sich der Weg mal sanft bergauf, mal leicht bergab, durch die Wiesen und Wälder entlang des Hochplateaus zurück Richtung Oberbozen. Immer wieder öffnet sich der weite Blick auf die beindruckende Naturschönheit der Region, die sattgrünen und bunt blühenden Frühlingswiesen, auf den in der Ferne liegenden Schlernrücken und die Gipfel der Dolomiten, die noch ein Rest der winterlichen Schneehaube tragen.



Nach eineinhalb weiteren Stunden erreichen wir unser Ziel, die Endstation der Rittner Schmalspurbahn in Maria Himmelfahrt. Der Nachwuchs ist begeistert. Die letzten Meter der Expedition legen wir mit dem Zug zurück.

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Nur wenig später fährt das „Rittner Bahnl“ in Oberbozen ein und hält direkt vor den Türen des Hotels. Das bedeutet leider auch, dass es an der Zeit ist, Abschied zu nehmen. Ein wunderbar relaxtes und spannendes Familienwochenende neigt sich dem Ende zu. „Aber wir kommen doch wieder“, fragt die Große mit einem etwas enttäuschten Ausdruck. „Na klar kommen wir wieder“, lautet die Antwort. Und schon erscheint in den Gesichtern der beiden Naturdetektive ein breites Strahlen.

 

Herzlichen Dank an die Familienhotels Südtirol für die Einladung zu diesem besonderen Wochenende.



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