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Drei Generationen unter einem Chalet-Dach

Was macht man, wenn man in München lebt und Besuch aus Berlin bekommt, um einen runden Geburtstag zu feiern? Berlin, die Stadt mit den hippen Restaurants und coolen Bars, mit den ständig wechselnden Locations und ausgefallenen Konzepten. Und wenn dieser Besuch auch noch weit gereist ist, Geburtstage schon auf dem Eiffelturm und dem World Trade Center gefeiert hat, in der Karibik und in Kapstadt?

Da könnte man natürlich einen der örtlichen Sterneköche aussuchen. Kochen können die. Und ihre Stuben sieht auch sehr fein aus, so mit langen weißen Tischdecken und silbernem Besteck. Aber ist das einzigartig und ausgefallen? Ansonsten hätten wir auch noch einen Fernsehturm. Da kann man auch runter schauen. Ist dann fast so schön wie in Paris.

Aber – da gibt es wirklich etwas, das für einen Berliner etwas Besonderes ist. Für die Münchner ist es dagegen fast schon normal. Fast, weil zumindest ich auch nach über einem Jahrzehnt in München und unzähligen Tagen in den Bergen, immer noch jedes Mal beeindruckt bin, von der unglaublichen Naturschönheit, der Ruhe, dem weiten Blick und den imposanten Felshängen. Und mit am schönsten sind diese Berge in Tirol, das gerade mal eineinhalb Autostunden von München entfernt liegt.

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Damit war das schon mal geklärt. Blieb nur die Frage nach der perfekten Location. Hüttenromantik, aber bitte mit Stil und Design. Ganz viel Privatsphäre, Platz für drei Generationen von 4 bis 74, ein hervorragender Service, ein toller Blick und ganz viel Natur stand auf meiner Wunschliste. Und ich habe genau das gefunden – im Chalet Resort LaPosch.

Schon die Ankunft ist Ruhe pur. Das Resort ist autofrei. Das Gepäck wird kurzerhand auf ein elektrisches Golfkart umgeladen und kurz darauf steht man auch schon im Chalet. Ein großzügiger, unglaublich stilvoll und gemütlich eingerichteter Wohnbereich mit offenem Kamin, der sich zur Terrasse und zum eigenen Garten hin öffnet, drei Schlafzimmer, eins davon mit Bad ensuite, ein weiteres Bad, eine Sauna und ein großer Flur- und Eingangsbereich stehen zur Verfügung und bieten viel Platz für eine große Familie oder befreundete Paare.

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Das Beste aber entdeckten die Kids sofort. Vom Wohnzimmer aus führt eine Stiege ins Dachgeschoss, wo sich ein weiteres kleines Zimmer mit Einzelbett und bodentiefen Panoramascheiben befindet, von dem aus man einen einmaligen Ausblick über das Tal und auf die Berge hat. Keine Chance mehr, die Kinder von einem Umzug in eines der drei Schlafzimmer zu überzeugen. Sie ließen es leer stehen und schliefen die nächsten zwei Nächte lieber gemeinsam unterm Dach. Ich gebe zu, wären sie nicht schneller gewesen, hätte ich diesen traumhaften Ausguck sofort für mich okkupiert.

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Am nächsten Morgen schlich ich mich dann ganz früh raus, um niemanden zu wecken und ganz in Ruhe ein bisschen die Gegend zu erkunden. Dabei stolperte ich fast über den riesigen Frühstückskorb, den eine gute Fee völlig geräuschlos im Flur abgestellt hatte. Die frischgebackenen Semmeln und Croissants dufteten verführerisch. Daneben und darunter türmten sich frisches Obst, Marmeladen und Honig, zwei riesige Platten mit Käse- und Wurstspezialitäten, und sogar eine Geburtstagstorte war dabei.

Nachdem alles noch schlief, nutzte ich die Gelegenheit, um das Resort und die nähere Umgebung trotzdem noch kurz zu entdecken. Die Chalets liegen, umgeben von saftig grünen, hügeligen Wiesen und Feldern, inmitten der Tiroler Zugspitz Arena, zwischen Biberwier und Leermoos. Ein kleiner Bach plätschert am Rande der Anlage vorbei und es ist vollkommen ruhig. Die Stille wird nur von Zeit zu Zeit vom Läuten der Glocken des nächsten Kirchturms unterbrochen.

Gleichzeitig findet man innerhalb weniger Autominuten in den umliegenden Orten eine hervorragende Infrastruktur und eine große Auswahl an Restaurants und Bars, denn die Region ist nicht nur im Sommer bei Wanderern und Mountainbikern beliebt, sondern vor allem auch im Winter als hervorragendes Skigebiet, mit einer großen Auswahl von Pisten und Liftanlagen.

An diesem Frühjahrsmorgen erinnerten aber nur noch das typische Aprilwetter und die Schneereste auf den Kuppen der Berge daran, dass die letzte Skisaison noch gar nicht so weit zurücklag. Mich störte das nicht. Ich genoss die fast Zen-artige Stille und die Schönheit der unberührten Landschaft, in die sich das Chalet Resort mit seinen natürlichen Baumaterialien und der liebevollen Gestaltung gefühlvoll einfügt.

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Den Tag über nutzten wir dann das riesige Outdoor- und Aktivitätenangebot, das Tirol und die Berge bereithalten. Zum Mittagessen ging es auf den eineinhalb Stunden Fahrtzeit entfernten Stubaier Gletscher. Hier liegt, in der Bergstation auf 2.900 Metern Höhe, das Gourmetrestaurant Schaufelspitz, das vom Gault-Millau-Guide 2014 mit 14 Punkten und einer Haube ausgezeichnet wurde, in denkbar beeindruckender Umgebung. Beim Blick durch die bodentiefen Panoramascheiben bedauerte ich fast, dass ich ohne Ski angereist war, während ich den Skifahrern dabei zusah, wie sie auch Ende April noch bei besten Schneeverhältnissen die Hänge runter carvten. Aber die hervorragenden und spannenden Gerichte, die Küchenchef David Kostner hier auf den Tisch zaubert, trösten schnell darüber hinweg.

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Auf dem Rückweg machten wir in Innsbruck halt. Die hübsche Studentenstadt, die sich selbst Hauptstadt der Alpen nennt, liegt genau auf halber Strecke, je 45 Minuten vom Stubaier Gletscher und vom Chalet Resort LaPosch entfernt. Der Kontrast hätte kaum größer sein können. Direkt vom Skigebiet und vom schneebedeckten Berg kommend, warteten dort frühlingshafte Temperaturen. Der Föhn hatte die morgendlichen Regenwolken an die umliegenden Berghänge zurückgedrängt und die Stadt zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein mit fast mediterranem Flair. Die Kids, die schon befürchtet hatten sich die Straßen per Fuß erlaufen zu müssen, freuten sich, als wir auf einen der bereitstehenden Fiaker zusteuerten. In der nächsten Stunde führte höchsten noch die Frage, wer abwechselnd oben auf dem Kutschbock hoch über Daddy, dem Pferd, thronend fahren durfte, zu Verstimmungen.

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Der beste Teil des Tages erwartete uns aber bei Rückkehr ins Chalet. Schon beim Betreten zog einem ein verführerischer Duft entgegen. Inzwischen war nämlich Andreas, unser privater Koch, eingetroffen und hatte in der Chaletküche ein Dinner der Extraklasse vorbereitet. Während wir ganz entspannt im Fiaker durch Innsbruck geschaukelt waren, wurde im Chalet schon fleißig gewerkelt und gekocht.

Nach dem langen Tag war das der perfekte und köstliche Ausklang. Während die Kids erst mal den Auslauf in Haus und Garten genossen, stießen die Erwachsenen mit einem Glas Champagner auf den gelungenen Tag an und ließen sich dann beim Menü am festlich gedeckten Tisch verwöhnen.

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Das Besondere an so einem Chalet-Urlaub liegt mit Sicherheit in der relaxten und trotzdem ausgesprochen stilvollen Atmosphäre. Kein exklusives Hotelrestaurant, in dem die Kinder mucksmäuschenstill sitzen müssen und trotzdem ein exklusives Dinner. Kein öffentlicher Hotelbereich, in dem einen die anderen Gäste beim Feiern beobachten, aber trotzdem jeder erdenkliche Komfort und Service.

München ist zwar nicht Berlin und der Olympiaturm liegt auch nicht an der Seine. Aber ein Chalet Resort, direkt am Fuße der Zugspitze, das gibt es weder in Berlin, noch in Brandenburg, und auch nicht im Umland von Paris. Die drei Generationen haben die entspannten Tage unter einem Chalet-Dach jedenfalls sehr genossen.

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