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Galle – the hole in the wall

“Whenever you see a hole in the wall sneak through it! The magic is right behind it. ” rät uns Juliet. Wir sind mit Juliet Coombe verabredet, um uns “ihr” Galle zeigen zu lassen. Das alte Fort am Südwest-Ende von Sri Lanka ist ein außergewöhnlicher Ort. Britische und holländische Kolonialmächte haben hier ihre architektonische Signatur hinterlassen.

Althippies und andere Aussteiger prägen heute das Gesicht der kleinen Altstadt hinter den dicken Korallenmauern die sogar, obwohl direkt am Meer gelegen, dem Tsunami von 2004 widerstanden haben. Gleichzeitig leben auch noch viele alteingesessene srilankische Familien seit unzähligen Generationen hier und tragen die Geschichte und Geschichten weiter.

Juliet, eine britische Journalistin die hierher kam um über die Auswirkungen der katastrophalen Flutwelle zu berichten die einen Großteil der Neustadt Galles dem Erdboden gleich machte und unzählige Menschen das Leben kostete, blieb hier hängen. Heute ist sie mit einem Sri Lanker verheiratet – und damit die erste Engländerin die in den letzten 148 Jahren in eine der traditionellen Familien Galles eingeheiratet hat wie sie nicht ohne Stolz berichtet. Gemeinsam mit ihrem Mann führt sie das Serendipity Arts Cafe das mit seinem Street Art Ansatz auch mitten in Berlin oder London bestehen könnte, hat ein Buch geschrieben, “In 80 lives around the fort” , in dem sie die echten Unikate und und für den Charakter des Städtchens wichtigsten Familien innerhalb der Fortmauern porträtiert und bietet interessierten Besuchern eine Stadtführung der besonderen Art an.

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Ein zahnloses altes Pärchen lädt uns zum Blick in ihr Privathaus, der Kirchenwächter der antiken, holländischen Fortkirche berichtet über die Geheimnisse und Sagen rund um die Gräber und Toten, wir entdecken die Geheimgänge mit denen sich die europäischen Besatzer im Notfall aus der Festung retten konnten und bekommen eine Einführung in den Aberglauben der einheimischen Bevölkerung der sich in Masken und geisterabweisenden Zeichen über den Eingangstüren zeigt. Beim anschließenden Lunch verschwinden unsere Kids mit Juliets Sohn im Garten, um seine Kaninchen und Tauben zu besichtigen und wir genießen die chillige Atmosphäre auf der Veranda.

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Für mich einer der spannendsten und vor allem authentischsten Tage der Reise auch wenn Galle definitiv nicht das typische Sri Lanka ist. Juliet bezeichnet es gerne als eine Art Vatikanstadt oder Staat im Staat. Aber es ist echt und unverfälscht und das ist es, was ich auf Reisen liebe. Die großen Touristenattraktionen und -monumente gehören auf die To Do Liste – aber im persönlichen Kontakt mit Menschen und ihren Geschichten liegt für mich der tatsächliche Reiz solcher Reisen.



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