Luang Prabang – Mythos Mekong mit Kindern
Seit jeher schlägt der Mythos Mekong Reisende in seinen Bann. In Luang Prabang kann man ihm ganz nahe kommen.
„Ein reizendes Städtchen, nicht größer als eine Quadratmeile und mit nicht mehr als 7.000 oder 8.000 Einwohnern. Die Lage ist außergewöhnlich schön. Berge säumen den Mekong und formen eine Art rundes Tal… Ein lieblicher Anblick, der mich an die Seenlandschaften von Como und Genf erinnert…“, so notierte Henri Mourot, der legendäre Entdecker Angkor Wats, in sein Tagebuch, als er als erster westlicher Besucher Luang Prabang erreichte. Das war 1861 und man könnte befürchten, dass der Zeitenwandel in den letzten 150 Jahren an der alten Kapitale der Lao nicht spurlos vorbeigegangen ist.
Die schönste Boutique-Destination Asiens
Tatsächlich hat sich das Städtchen – die Bezeichnung Stadt wäre für den 30.000 Einwohner fassenden, verträumten Flecken Erde fast etwas hochgegriffen – seinen Charme bewahrt.
Nicht ohne Grund wird Luang Prabang oft als schönste Boutique-Destination Asiens bezeichnet. Noch vor 20 Jahren tauchte es in keinem Reisekatalog auf. Mittlerweile ist die alte Königsstadt zu einem der beliebtesten Ziele vieler Asienreisender geworden.
Auch auf meiner persönlichen Reiselandkarte war der Ort am Zusammenfluss von Nam Khan und Mekong bis vor kurzem ein weißer Fleck. Bis ich auf einen Artikel auf einer englischen Reisewebseite stieß. Die Flüge nach Bangkok waren schon lange gebucht. Wo wir von dort aus hinwollten, stand jedoch nicht fest. Nach einiger weiterer Recherche war klar – Laos musste es sein.
Laos mit Kindern
Auf den ersten Blick ist Laos für Reisen mit Kindern eine ungewöhnliche Destination. Laos ist ein Binnenland. Es gibt hier keinen Strand und kein Meer, dafür viel Kultur und im März, unserer schulferienbedingten Reisezeit, an die vierzig Grad Außentemperatur mit einer waschküchenartigen Luftfeuchtigkeit. Doch nach der letztjährigen Reise nach Kambodscha und Vietnam war ich sicher, dass das für uns funktionieren würde. Und schon am ersten Abend in Luang Prabang war klar, dass ich damit goldrichtig lag.
Bereits nach wenigen Schritten verzaubert der Ort mit seinen restaurierten Kolonialfassaden, den schattigen Gassen und den unzähligen Tempeln. Das Leben fließt ähnlich ruhig dahin, wie das Wasser des Mekong, der jetzt in der Trockenzeit eine schlammig grüne Farbe angenommen hat. Wackelige Bambusbrücken führen ans andere Ufer. Bald wird der erste Regen fallen und die anschwellenden Wassermassen werden die Brücken hinwegreißen. Dann übernehmen wieder Fährflöße den Transport ans andere Ufer.
Am Abend ziehen verführerisch die Düfte der Garküchen durch die Gassen. Das Leben spielt sich in den Restaurants entlang der Promenade über dem Mekong ab, auf dem touristischen und dennoch exotischen Nachtmarkt und entlang der trubeligen Sisavangvong Road.
Beschauliche Ruhe und knusprige Croissants
Tagsüber ist es hier ruhiger. Die meisten Besucher sind außerhalb der Stadt unterwegs, besuchen die Pak-Ou-Höhlen oder baden in den Wasserfällen von Tad-Se. Dann lässt es sich wunderbar durch die Gassen schlendern. Schicke Boutiquehotels reihen sich an französische Cafés und versteckte Restaurants in lauschigen Gärten, in denen hervorragender Kaffee und knusprige Croissants angeboten werden.
Mindestens genauso vielfältig wie die Bars, Cafés und Restaurants, ist die Auswahl der Hotels in Luang Prabang. Wir hatten das Glück, in einer der schönsten Unterkünfte des Orts zu wohnen. Wie immer, wenn wir mit den Kindern auf Fernreisen unterwegs sind, kommt für mich den Hotels besondere Bedeutung zu. Sind die flirrende Hitze, der Zeitzonenwechsel und die Kaskaden neuer Eindrücke für Erwachsene schon anstrengend, können sie für Kinder überwältigend sein. Und so sehr unsere Kids diese Art des Reisens auch lieben, freuen sie sich jedes Mal sehr, wenn am Abend ein relaxter Rückzugsort und ein kalter Pool auf sie warten.
Zuhause in der Königsresidenz
Mit dem Belmond La Résidence Phou Vao fanden wir diesmal genau diesen Rückzugsort in Perfektion. Auf einem Hügel hoch über der Stadt gelegen, umgeben von tropischen Gärten und mit Blick auf den heiligen Berg Phou Si im Herzen Luang Prabangs, ist die ehemalige Königsresidenz ein Ort der vollständigen Ruhe und Entspannung.
Nach einem langen Tag in der staubigen Hitze, treibt man hier gemächlich im Infinitypool, spaziert durch die saftig grünen Gärten und genießt die vollkommene Entspannung. Die Atmosphäre im Haus gleicht einem Spiegelbild der Stadt zu ihren Füßen – zutiefst entspannt und eine intensive, innere Ruhe ausstrahlend.
So mit neuer Energie aufgeladen, zieht es auch die Kinder am Abend zurück an die Ufer des Mekong. Alleine die Tuk-Tuk-Fahrt dorthin ist ein Argument, das ihre Herzen auch nach vielen Asienreisen jedes Mal höher schlagen lässt.
Mythos Mekong
Aber da ist noch etwas anderes. Auch sie können sich dem nachdrücklichen Charme dieses Ortes und seines Flusses, der sich so schwer in Worte fassen lässt, nicht entziehen. Luang Prabang und der Mekong schlagen die Besucher in ihren Bann. Der Mythos dieses großen Stroms ist ungebrochen. Wer sich die Zeit nimmt, kann ihm hier ganz nahe kommen.
Das sieht ja traumhaft aus!
Anika, das ist es auch. Und hätte ich nicht bei der Abreise schon gewusst, dass ich kommenden Januar wieder hinfahren werde, dann hätte ich mich nur sehr schweren Herzens trennen können. War so schon schwer…
LG, Claudia
Hallo Claudia,
vielen Dank für diesen und so viele andere tolle Berichte! Nach Laos und Vietnam würde ich auch sehr gerne reisen und deinen Bildern nach sieht es sehr vielversprechend aus!
Liebe Grüße aus Hong Kong,
Kaja
Hallo Kaja,
Du hast ja das Glück, dass Du quasi direkt “um die Ecke” lebst. Besonders Laos kann ich wirklich empfehlen.
LG, Claudia
Ein wunderbares Plätzchen… mit Don Det mein absoluter Favorit in einem Land, das auf jeden Fall unter meinen Top 3 ist. Laos…so ein richtiges Woooooooohlfühlland :)
alles liebe
Danke für diesen informativen Bericht!
Für mich ist gerade der nördliche Mekong ab Laos der schönste Teil des Flusses! Allerdings sollte man dort mehr Zeit haben. Langsamkeit und Ruhe prägen dort einzigartige Landschaften. Aber nicht mehr lange! Wenn unsere Kinder das noch sehen sollten, dann müssen sie sich beeilen….Die Region ist starken Veränderungen unterworfen.
Wer sich dafür interessiert, sollte schnell in diese schönste Region der Welt reisen. Bald ist nichts mehr, wie es mal war….
Liebe Grüße Simone