Rom gemeinsam mit Kindern entdecken
Im Sommer sind wir gemeinsam mit den Kids drei Tage durch ganz Rom gelaufen. Vom Petersdom bis zum Kolosseum, von Trastevere bis zur Villa Borghese. Rom mit Kindern? Zu Fuß? Im Juli? Ja, das geht. Wenn man es langsam angehen lässt.
Rom ist sicherlich eine der Städte auf der Welt mit der höchsten Dichte an Sehenswürdigkeiten, geschichtsträchtigen Orten und Baudenkmälern. Das macht es manch einem Besucher schwer, der unbedingt alles, aber auch alles, in wenigen Tagen abhaken möchte. Lässt man es aber gemächlich angehen und sich einfach mal nur durch die Stadt treiben, ist genau diese Dichte ideal. Auch ohne starren Plan kommt man unweigerlich alle paar Minuten an einem der sehenswerten Orte vorbei.
Und genau so funktioniert Rom mit Kindern ganz hervorragend. Einfach loslaufen, schauen, staunen und wenn eine Pause gebraucht wird, die riesige Auswahl an Straßencafés und Restaurants genießen oder einfach eine Weile auf den Rand eines der unzähligen Brunnen sitzen und dem Leben und Treiben auf den Plätzen und in den Gassen zusehen.
Trastevere – der perfekte Ausgangspunkt
Trastevere, das ehemalige Arbeiterviertel des alten Roms, erstreckt sich vom südlichen Tiberknie bis zum Hügel Gianicolo und ist die ideale Basis, um von hier aus die Ewige Stadt zu erkunden. Busse und Trambahnen verbinden Trastevere mit fast jedem wichtigen Ort in Rom, viele spannende Viertel sind fußläufig zu erreichen. Und am Abend verwandeln sich die beschaulichen Gassen und kleinen Plätze in ein brodelndes und charmantes Zentrum des Römer Nachtlebens.
Gaukler und Strassenkünstler bauen sich an fast jeder Ecke auf, Restaurants, Bars und Cafés decken ihre Tische im Freien. Unsere Kinder haben es geliebt, hier bis spätnachts über die autofreien Plätze zu jagen, den Künstlern zuzuschauen und immer wieder Neues zu entdecken. Gleichzeitig ist Trastevere klein und überschaubar. Und nach einem langen Abend sind es nur wenige Meter bis ins Bett. Meine ideale Familienunterkunft in Trastevere, das Il Boom Bed & Breakfast, habe ich hier ausführlich beschrieben: Frühstück mit Audrey
Geschichte erleben
Kirchen besichtigen ist langweilig, alte Geschichten über Hexen, Päpste und Verschwörungen nicht. Spätestens seit Dan Brown wissen wir, dass mit etwas Fantasie und einigen Ausschmückungen Kunstgeschichte und Historie zum echten Kassenschlager werden können. Das funktioniert auch bei Kindern. Wer sich vor der Reise ein bisschen mit den Mythen des alten Roms beschäftigt, kann die Stadtbesichtigung für Kinder sehr spannend gestalten.
Da wäre zum Beispiel die Engelsburg. Schon ihr Name entstammt einer Legende. Als Papst Gregor I. Ende des 6. Jahrhunderts in einer Bittprozession gegen die Pestepidemie an dem Bauwerk vorbeizog, erschien ihm angeblich der Erzengel Michael und prophezeite das Ende der Seuche. So erhielt die Burg ihren Namen Sant‘Angelo. Und auch um fast jedes andere Bauwerk des alten Rom ranken sich spannende Geschichten und Erzählungen.
Ein bisschen Planung ist trotzdem nützlich
Wenn es einen wirklich Stimmungskiller bei Stadtbesichtigungen mit Kindern gibt, dann ist das langes Anstehen. Am besten noch bei Hitze und in der brennenden Sonne, ohne Schatten. Nur langsam kriecht die Schlange weiter. Die Kassen sind nicht einmal in Sichtweite. In der Regel wird es keine fünf Minuten dauern, bis der Nachwuchs die Nase voll hat. So sieht es am Kolosseum im Sommer jeden Tag aus. Auf einen Besuch muss man trotzdem nicht verzichten. Wer seinen Kolosseums-Besuch etwas plant, kann die Karten online vorbestellen. Damit bleibt einem ein Großteil der lästigen Warterei erspart.
Auszeiten einbauen
Ein Riesenspaß wartet auf Kinder im Park der Villa Borghese, hoch über der Plaza di Spagna. Hier können vierrädrige Rikschas ausgeliehen werden, mit denen man dann kreuz und quer durch den Park strampelt. Und während der Nachwuchs entspannt vorne sitz und die Fahrt entlang der schattigen Wege genießt, dürfen die Eltern hinten fleißig treten. Wer den Kick sucht, nimmt die etwas steileren Parkwege. Die Rikschas können bergab ein erstaunliches Tempo entwickeln. Aber Vorsicht – ganz Elchtest sicher sind sie nicht. Neben der Villa Medici eröffnet sich zur Belohnung für alle ein traumhafter Weitblick über die Stadt.
Abseits der Touristenpfade
Bei der Fülle an Kirchen, Museen und Baudenkmälern ist man im Rom schnell versucht, hastig von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu laufen. Das hat diese großartige Stadt nicht verdient. Lieber sollte man sich einfach mal durch die Straßen und Gassen auch der weniger touristischen Viertel treiben lassen und das römische Leben genießen. Vielleicht schafft man auf diese Weise bei einem Kurzaufenthalt nicht auch noch die allerletzte Kirche. Dafür genießt man spannende Eindrücke und ganz neue Ansichten. Und was man nicht geschafft hat, das hebt man sich dann einfach für den nächsten Trip in die Ewige Stadt auf. Denn Wiederkommen, das möchte fast jeder Rombesucher.
Super spannend! Wir wollen nächste Ostern mit unserem Sohn (dann 6) nach Rom. Wir haben auch lange darüber nachgedacht, ob das zu anstrengend ist. Aber wir wollten es einfach mal probieren. Dieser Artikel macht uns Mut! Danke! Maja
Liebe Maja,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Es freut mich immer sehr zu sehen, dass andere Familien sich von meinen Artikeln motivieren lassen. Ich wünsche Euch eine ganz tolle Zeit in Rom! Das wird sicher ein toller Trip!
LG, Claudia
Toller Beitrag! Wir haben uns im September 2014 endlich den Traum von Rom erfüllt und auch ohne Kinder hast du vollkommen Recht: Rom langsam angehen lassen und genießen :-)
Liebe Grüße
Simone Commeamus
Hallo, wir verbrachten mit unseren Kinder ein paar Tage in Rom. Sie waren zwar erledigt vom vielen Laufen, fanden es aber doch wohl sehr interessant. Die Stadt hat viel zu bieten.
Viele Grüße von Helga
[…] auf die Zehen treten. Wie ein Trip nach Rom mit Kindern generell aussehen kann, habe ich schon bei Claudia von Fernweh-mit-Kids gelesen. Wenn alles klappt (was ich mir sehr, sehr wünsche), darf ich in der Ewigen Stadt auch ein […]
[…] Du bist mit deiner Familie unterwegs? Auch dann kommt Rom als Reiseziel in Frage. Vielleicht ist nicht jedes klassische Highlight mit Kindern spannend, aber es gibt genug auch als Familie zu erleben. Worauf du dich bei deinem Familienausflug freuen kannst, das hat Claudia von Fernweh mit Kids für dich zusammengetragen „Rom gemeinsam mit Kindern entdecken“. […]
[…] könnt ihr euch zum Beispiel in Blogs: Claudia war auch im Juli mit Kind in Rom Alex hat sich die sixtinische Kapelle in Rom mit Kind angesehen und ein paar Tipps für Rom-Reisen […]
Wie schön!! Danke für den tollen Bericht und die wunderschönen Bilder! Unsere Kinder sind schon City Trip erprobt und Rom steht definitiv auf unserer Merkliste! Liebe Grüsse!